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West-Nil-Virus? Aber wir leben doch in Deutschland und nicht in Uganda…

vet4motion Tanja Tesch Blog Tierarzt

Blog Nr. 4

West-Nil-Virus? Aber wir leben doch in Deutschland und nicht in Uganda…

Ich wünsche dir einen entspannten sonnigen Sonntag und möchte dir heute noch meinen  vorerst letzten Eintrag zum Thema Impfungen ans Herz legen. Und zwar geht es heute um das West-Nil-Virus (WNV), eine Erkrankung von der du vielleicht auch schon einmal gehört hast und die momentan immer aktueller wird.  Bereits in 2018 sind mehrere Pferde sowie 2019 auch Menschen in Deutschland an dem WNV erkrankt und nach aktuellen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass es in den nächsten Jahren zur weiteren Ausbreitung des Virus kommen wird. Außerdem handelt es sich beim WNV um eine anzeigepflichtige Tierseuche.

https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/anzeigepflichtige-tierseuchen.html

Nun aber zunächst einmal zu der – wo kommt es her, was passiert wenn und wie kann sich mein Pferd anstecken – Frage:  Nach Deutschland  gekommen ist das Virus durch Zugvögel, die das WNV aus Südosteuropa mitgebracht haben. Eine Übertragung erfolgt dann durch Stechmücken, die das Virus vom Vogel auf verschiedene Säuger übertragen,  wobei Pferde und Menschen am empfänglichsten sind.  Allerdings handelt es sich sowohl beim Pferd als auch beim Mensch um einen Fehlwirt. Das Virus ist zwar in der Lage zu einer dramatischen Erkrankung des Wirtes zu führen, aber ohne dass das infizierte Pferd/der infizierte Mensch zur Quelle einer Neuinfektion für das nächste Pferd bzw. den Menschen wird.

Viele Infektionen mit dem WNV verlaufen ohne sichtbares Krankheitsbild. Kommt es aber zu einer Meningoenzephalitis (Entzündungsreaktion im Gehirn), so zeigen sich typischen Symptomen wie  Verhaltensänderungen (Schreckhaftigkeit), Hyperaesthesien (Überempfindlichkeit bei Berührungen von Kopf und Hals, evt. Rumpf), Muskelzittern von Kopf- und Halsmuskulatur sowie schwankende, unkoordinierte z.T. steife Bewegung (Ataxien, Lähmungen). Die Schwere der neurologischen Ausfallerscheinungen  und damit der klinischen Symptome, kann von mild bis hin zu einem tödlichen Verlauf gehen, abhängig davon wie stark die Zerstörung der Neuronen im Gehirn ist.

Ist dein Pferd erkrankt, bestehen keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten. Es werden nur die Symptome so gut wie möglich behandelt um den Erkrankungsverlauf abzumildern.

Impfschema West-Nil-Virus

1. Impfung ab einem Alter von 5-6 Monaten

2. Impfung 4 Wochen nach der ersten Impfung

3. Impfung 1 Jahr nach der zweiten Impfung, danach erfolgt die Auffrischung weiterhin jährlich

 

Für die nächste Woche steht ein Zahn-Thema auf meinem Plan… Was wird aber noch nicht verraten, also sei gespannt und schau gerne wieder auf meiner Seite vorbei.

 

… für Interessierte hier noch ein Link zum Friedrich-Loeffler-Institut mit einem Steckbrief des WNV… https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00042221

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