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Equine Influenza – Grippeimpfung für mein Pferd?

vet4motion Tanja Tesch Blog Tierarzt

Blog Nr. 2

Equine Influenza - Grippeimpfung für mein Pferd?

Wie versprochen geht es heute um die wahrscheinlich zweitbekannteste Impfung, vor allem für die Turnierreiter unter euch von Interesse.

 

Die Equine Influenza wird auch als Pferdegrippe, infektiöse Tracheobronchitis oder Hoppegarten Husten bezeichnet und ist ein weltweit verbreitetes, permanentes Problem.

Ausgelöst wird die Grippe von Influenza-A Viren, die sich in den Schleimhäuten der oberen Atemwege vermehren und mit den Sekreten ausgeschieden werden. Die Viren haben die Fähigkeit relativ schnell ihre Struktur zu verändern und erschweren so die Abwehrreaktion des Immunsystems. Zudem sind die Influenza Viren hoch ansteckend. Sie werden sowohl durch direkten Kontakt als auch über Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) übertragen. Besonders dort wo viele Pferde aus verschiedenen Ställen aufeinandertreffen, wie auf der Rennbahn oder auf einem Turnier kommt es schnell zur Ausbreitung der Erreger wenn ein Pferd infiziert ist. 

Hat sich dein Pferd nun mit dem Virus angesteckt, zeigen sich nach 24 – 48h Symptome wie starker trockener Husten, hohes Fieber, Nasenausfluss und geschwollene Lymphknoten, Mattigkeit, Inappetenz gefolgt von Gewichtsabnahme, Atemprobleme und Apathie. In schweren Fällen kann sich ein chronischer Husten mit bleibenden Schäden an den Atemwegen entwickeln.

Wie gefährdet dein Pferd ist hängt also unter anderem mit den Haltungsbedingungen zusammen. So besteht für Pferde die in großen Ställen stehen, wo ein stetiges kommen und gehen herrscht, z.B. durch Einstellerwechsel oder Reiter/Pferde von Extern die die Halle nutzen, ein deutlich höheres Infektionsrisiko als für Pferde die in einer stabilen Herde stehen ohne Wechsel oder Kontakt zu Pferden von Außerhalb.

Eine Impfung sorgt für eine deutliche Reduktion der klinischen Symptome und vermindert die Virusausscheidung wodurch auch die Ansteckungsgefahr für andere Pferde vermindert wird.

Allerdings ist es aufgrund der Mutationsfähigkeit der Viren so, dass – Vergleichbar mit der Grippeimfung beim Menschen – der Impfstoff den aktuellen Viren immer wieder angepasst werden muss damit er seine Wirksamkeit behält.

 

 

Impfschema:Equine Influenza

  1. Impfung ab einem Alter von 4-6 Monaten.
  2. Impfung 4 Wochen nach der ersten Impfung.
  3. Impfung 5 Monate nach der zweiten Impfung, danach erfolgt die Auffrischung jährlich bzw. für Turnierpferde aufgrund des höheren Risikos ½ jährlich.

 

Das alles erklärt nun vielleicht auch warum einige Ställe auf eine Impfung der eingestellten Pferde bestehen und warum die FN für Turnierpferde eine Impfung vorschreibt. 

Ich hoffe ich konnte dir mit diesen Infos ein bißchen weiter helfen bei der „was impfe ich und was nicht“ Entscheidung…

Nächste Woche geht es dann weiter mit den Herpes-Viren, kurz EHV. 

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Braucht mein Pferd eine Tetanus-Impfung?

Tetanus Impfung Pferde Magdeburg

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Braucht mein Pferd eine Tetanus-Impfung?

Impfen kann man bekanntlich gegen alles Mögliche… Was du für dein Pferd als sinnvoll oder nicht sinnvoll erachtest, musst du am Ende selbst entscheiden, aber da sich immer mal was ändert – sowohl bei den Erkrankungen als auch bei den Impfstoffen – möchte ich heute damit anfangen eine kleine Übersicht zu geben was man alles impfen kann, wozu es gut ist und wie oft eine Impfung bzw. Auffrischung nötig ist. 

Zunächst einmal Tetanus, die wahrscheinlich bekannteste Impfung – und nebenbei gesagt auch der Grund warum ich überhaupt auf die Idee gekommen bin über das Thema „Impfungen“ zu schreiben…

Wenn ich nämlich bei eurem Pferd die Zähne mache, frage ich immer nach der letzten Tetanusimpfungen und frische sie auf wenn die letzte Impfung zu lange zurück liegt. Aber warum?

Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, wird von einem Sporen bildenden Bakterium (Clostridium tetani) verursacht, das sich ubiquitär im Boden befindet. Hat euer Pferd nun eine Wunde, egal ob eine Verletzung an den Beinen, eine Kastrationswunde oder eben offene Stellen im Maul nach einer Zahnbehandlung oder Extraktion, so kann es passieren, dass diese Sporen in die Wunde gelangen und dort wieder zu vermehrungsfähigen Bakterien werden. Diese bilden dann das Nervengift Tetanospasmin was 5-10 Tage nach der Infektion das typische Bild des Wundstarrkranmpfes hervorruft.

Infizierte Pferde fallen zunächst mit Muskelverhärtungen und –steifheit im Bereich der infizierten Wunde auf. Mit der Ausbreitung des Toxins entlang der Nervenfasern in Richtung Gehirn, breitet sich auch die Steifheit der Muskulatur aus. Steifer Gang, Schwierigkeiten beim Stehen oder Sägebockartige Stellung sind die Folge. Ebenso führt die Dauerreizung der Nervenzellen zu ausgeprägter Schreckhaftigkeit, Geräuschempfinglichkeit, Vorfall der Nickhaut, eingefallenen Augen und Trismus, dem sogenannten Teufelsgrinsen (tonischer Krampf der Kiefermuskulatur) bis hin zum Tod.

Die Bindung des Toxins an die Nervenzellen ist irreversibel, was den Schaden auch bei frühzeitiger Behandlung entsprechend groß macht. Zudem sind Pferde, im Vergleich zu anderen Tieren wie Hund oder Katze, die die 600fach bzw. sogar 7.000fache Menge des Toxins benötigen um eine vergleichbare Symptomatik zu entwickeln, extrem empfindlich gegenüber dem Tetannus Toxin.

Eine Impfung verhindert, dass es zu klinischen Symptomen kommt, da der Körper bei einer Infektion sofort auf das Bakterium reagieren und es unschädlich machen kann.

 

Impfschema:Tetanus

  1. Impfung ab einem Alter von 6 Monaten (Fohlen sind die ersten 6 Lebensmonate von den Antikörpern, die sie über die Muttermilch erhalten haben geschützt – vorausgesetzt die Stute ist Tetanus geimpft).
  2. Impfung 4 Wochen nach der ersten Impfung
  3. Impfung 1 Jahr nach der zweiten Impfung, danach erfolgt die Auffrischung alle 2 Jahre (oder nach Titer-Bestimmung)

Das solls für heute erstmal gewesen sein. Ich hoffe diese Infos waren für dich hilfreich und ich freue mich über Rückmeldungen, Fragen oder auch Verbesserungsvorschläge.

Freu dich auf den nächsten Eintrag zum Thema Impfungen, da wird es dann um die Equine Influenza gehen.

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